Kratzbürste: Heiligabend war ein Fiasko

Heiligabend war ein Fiasko

Die kleine Schwester (7 Jahre) freute sich nicht über den neuen Puppenwagen (lass' mich nachdenken - es war bestimmt schon der vierte ...) ... der kleine Bruder (14 Jahre) konnte sein neues Nintendo DS Spiel nicht ausprobieren, weil der Akku leer war ... der größere Bruder (22 Jahre) wollte sich um 22.00 Uhr mit Kumpels treffen ... Papa hatte deswegen Tränen in den Augen und hat ihm das Auto nicht gegeben, woraufhin ihn die große Tochter (ich) auch noch enttäuschte und das Bruderherz zu seinen Kumpels brachte ... und Mama beobachtete das Ganze mit eiskalter Gelassenheit ... Oma konnte dieses Jahr leider nicht mehr bei uns sein ...

Jedes Jahr liegen an Heiligabend die Nerven blank. Und ich verstehe nicht warum eigentlich. Wir werden alle älter. Keiner von uns glaubt mehr an das Christkind. Jeder von uns geht gelassener an die ganze Angelegenheit ran. Nur Papa ist ein Nervenbündel und steckt jeden damit an ... zerstört die gute Stimmung, die jeder von uns angestrengt versucht zu erhalten ...

Kratzbürste - Mittwoch, 26. Dezember 2007, 12:01

5 Kommentare - Kommentar verfassen - 1219 mal geklickt - 0 Trackbacks

SkyCaptainBlue - 27. Dez, 15:49

Ich weiß gar nicht wer bei uns den ganzen Stress verursacht hat, aber fakt ist, dass seit mehr als die Hälfte der Großeltern tot ist und meine Schwester nicht mehr nen Arsch als Freund hat, die Sache wesentlich entspannter abläuft. Zwar recht wenig christlich, dafür friedvoll. So kann es meinetwegen die nächsten Jahre erstmal weitergehen ;)

Kratzbürste - 28. Dez, 21:31

Bei uns hört das erst auf, wenn Papa damit aufhört, zwanghaft auf perfekte Familie zu machen.

die_huepfdohle - 28. Dez, 22:44

Mama hat scheinbar auch auf perfekte Familie machen wollen, ist aber niemandem aufgefallen, bis ein unbedachter Spruch von ihr mich zur Explosion brachte und den Abend sprengte...
Dann doch lieber wieder a la Ekel Alfred wie die Jahre davor - da weiß man wat man hat und hat hinterher nicht das Gefühl, alles ist geheuchelt. Wir sind nun mal keine perfekte Familie. Und ich will es auch nicht sein.

LadyELaya - 1. Jan, 13:17

Leider sind Eltern dazu nur selten in der Lage ich erriner mich wirklich gut daran .... bei mir war es mein erster fester Freund ich wollte ihn an Weihnachten dabei haben und mein Opa ( Vaterersatz für mich) war wehement dagegen.Das Jahr darauf war auch ausgezogen und er wohnte mehr bei mir als zu Hause - aber mein Opa war noch immer dagegen. Ein jahr später wohnte M. dann bei mir und trotz allem war es ihm nicht recht das er dabei war. Ich verstehe es nie ganz aber ich glaube unsere Eltern haben einfach Angst den rest den sie an uns haben zu verlieren.

Kratzbürste - 1. Jan, 18:21

Nur daß sie es eben durch ihr Verhalten diesen Abnabelungsprozess oft noch beschleunigen. Das ist ja oft nicht auszuhalten, wie die Feiertage bei meinen Eltern ablaufen. Und da ist es kein Wunder, daß es meinen Bruder raustreibt. Ich habe meine eigene Wohnung und kann mich somit zurückziehen. Er wohnt noch bei ihnen und ist um jede Gelegenheit froh, zu der er raus kann. Ich bin gerne bei meinen Eltern. Seit ich ausgezogen bin, habe ich einen sehr guten Draht zu ihnen. Ich war plötzlich erwachsen. Aber länger als ein paar Stunden halte ich es daheim nicht mehr aus. Dann will ich mich wieder bei mir in Ruhe auf die Couch setzen können um was zu lesen, oder so.

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