"Es war alles so perfekt. ..."

"... Und jetzt läuft alles aus dem Ruder. ..."

Ich habe gestern mit meiner Mam telefoniert und nochmal mit ihr über das Thema Kirche gesprochen. Ein sehr aufschlussreiches Gespräch für mich.

Ich bin enttäuscht.

Leider habe ich mich damals von R. getrennt (es war schon alles vorherbestimmt ... Hochzeit, Kinder, Haus). Und ja, ich bin jetzt mit einem Türken zusammen. Ich bin mit ihm zusammengezogen. Und aus der Kirche bin ich auch noch ausgetreten.
Jetzt sind wir in ihren Augen keine perfekte Familie mehr. Aber hallo!? Ich bin superglücklich!
dus - 25. Okt, 10:48

das wird schon. lass ihr/ihnen etwas zeit.

Kratzbürste - 26. Okt, 19:14

Was anderes wird mir auch gar nicht übrigbleiben.
la-mamma - 25. Okt, 13:24

ich glaub alle eltern sind ein wenig so

wenn es nach meiner mama gegangen wäre, wäre ich auch auf jeden fall nur (!) mit meinem allerersten freund, den ich schon mit 17 nicht mehr hatte, wirklich glücklich geworden.
am zweitglücklichsten vielleicht noch mit dem, den ich während der uni hatte.
möglicherweise war ich später in ihren augen auch glücklich mit dem, mit dem ich dann 12 jahre verheiratet war.
NIEMALS aber zufrieden war sie mit dem, mit dem ich grad wirklich zusammen war - im vergleich praktisch immer nur mit dem vorherigen ...

Kratzbürste - 26. Okt, 19:17

Daß mein jetziger Freund ihnen lieber ist, als mein vorheriger, weiß ich zum Glück. Aber manchmal habe ich so das Gefühl, daß sie es mir noch immer krumm nehmen, daß ich mit meinem ersten Freund nach 7 Jahren Schluß gemacht habe. Die sehnlichst erwünschten Enkel rückten plötzlich wieder in unerreichbare Ferne. *augenverdreh*
alex_blue - 25. Okt, 18:46

Deine hören sich ganz ähnlich wie meine an...
Ich glaube, wir müssen uns dran gewöhnen, daß unsere Eltern aus einer anderen Zeit kommen.
Sie haben einfach andere Wert(zwangs)vorstellungen, sind mit ganz anderen Zwängen groß geworden als wir. Wenn man sich mal überlegt, wie sich die Welt verändert hat seit der Jugend unserer Eltern - nunja, das ist schon ordentlich.
Und ich denke schon, daß es nunmal so ist - je älter man wird, desto eingeschränkter wird das Denken, desto festgefahrener. Die können eben mit vielem einfach nicht so umgehen, wie wir das können, da sprengt einfach zu viel den eingefahrenen Rahmen.
Ich muß mir das auch immer wieder sagen....

Ich denke, dus hat recht: gib ihnen Zeit.

Kratzbürste - 26. Okt, 19:20

Es fällt mir ehrlich gesagt etwas schwer, daß wahrzuhaben. Aber das werde ich wohl müssen. Sie sind anders aufgewachsen. In einem kleinen Dorf. Mit jeweils streng katholischen Eltern, die noch dazu geprägt waren vom 2. Weltkrieg.
alex_blue - 27. Okt, 09:26

Ja, so hab ichs gemeint. Ist für uns einfach schwer nachzuvollziehen, geht mir ganz genauso.

Am liebsten mag ich ja den Spruch: wart nur, später findest Du das und jenses auch mal schön/gut.
Ich denke mir dann immer: nein, auf gar keinen Fall wird das so sein. Und das ist auch gut so.
hoppladihop - 27. Okt, 09:23

Das hört...

... nie auf.
Solange du Eltern hast, wirst du auch die Tochter bleiben. Das Kind, auf das sie aufpassen müssen. Und das machen sie nach ihren Wertvorstellungen. Wonach auch sonst?
Es gibt zwei Arten von Eltern, die einen akzeptieren, dass du erwachsen geworden bist, die anderen werden es nie akzeptieren. Ich bin jetzt Mitte vierzig und immer noch in Vereinen und Parteien Mitglied, nur weil es "von oben" so gewünscht wird. Wenn es mir wirklich wichtig wäre, wäre ich da auch schon längst raus. Von daher hast du es ganz richtig gemacht. Wenn dir der Kirchenaustritt was bedeutet hat, war die Entscheidung OK. Dass es Kritik gibt, wusstest du, also, leb damit und "aus dem Ruder" läuft doch gar nichts, da gibt es ganz andere Sachen.

alex_blue - 27. Okt, 09:29

Ja, so muß man es wohl sehen+angehen. Eben drüber stehen.

Aber bei mir kommt da doch immer wieder die Rebellin hoch. Ich will a) mich nicht verstellen und b), daß meine Eltern mich so akzeptieren, wie ich bin, meine Wertvorstellungen und Ansichten (das klingt jetzt, als ob sie völlig daneben wären, nein, das sind sie ja gar nicht)

Der Weg, den ich seit ca. 1.5 Jahren beschreite, ist: die Kontakthäufigkeit deutlich reduzieren, und damit auch die Gelegenheiten für Streitereien. Leider schaffen es meine Eltern, mir doch immer wieder ein schlechtes Gewissen zu machen, auch wenn sie gar nicht konkret was sagen. Und das ist ätzend, da weiß ich dann wieder nicht, ob es richtig ist, was ich tue.
Kratzbürste - 27. Okt, 09:31

Das seh' ich eben auch so, daß noch lange nichts aus dem Ruder läuft. Wir sind vier Kinder. Wir sind alle gesund und gehen unseren Weg. Ich bin glücklich und zufrieden. Und darauf sollte es doch ankommen.
Mit meiner Mama hab' ich ja jetzt schon geredet. Sie ist eigentlich immer noch die verständnisvollere. Mein Papa ist mir gegenüber in letzter Zeit eher wortkarg. Da werde ich mir wohl auch nochmal was anhören dürfen.
hoppladihop - 27. Okt, 09:37

Davon mal agesehen...

... man weiß sowieso nicht, was noch kommt, vor 25 Jahren auf der Uni wollte ich noch internationale Karriere machen, Kohle und Weiber ohne Ende haben, aus der Kirche austreten sowieso, weil unnötige Steuer. Und heute?
Habe ich fünf Kinder, immer noch die erste Freundin und jetzt Frau, wohne in einem kleinen Dorf und bin Mitglied im örtlichen Kirchenvorstand (freiwillig). Ha... und ich bin zufrieden wie kein Zweiter.
Soviel zum Thema, Leben ist vorherbestimmt.
Kratzbürste - 27. Okt, 20:39

Dann wäre ich jetzt wahrscheinlich verheiratet, hätte zwei Kinder und würde in einem kleinen Dorf zwischen München und Augsburg leben. *schüttel* Ich bin froh, daß es nicht so gkommen ist. Auch wenn ich es mir damals wirklich gut vorstellen konnte.
TyZwei - 27. Okt, 20:47

Du machst das richtig, ist schliesslich DEIN Leben und DU musst mit deinem Mann zusammen sein und es nie bereuen! :)
Wenn es dich glücklich macht, ist es ja perfekt!

dus - 28. Okt, 09:15

glücklich sein find ich besser als glücklich gemacht werden.
:-P

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