Der ewige Kampf um Anerkennung

Neulich ging ich mal wieder in die Luft. Wegen einer Kleinigkeit. Wie das halt so oft vorkommt. Nachdem wir uns daraufhin gut einen Tag angeschwiegen haben, haben wir es doch irgendwann zustande gebracht, uns wie erwachsene Menschen zu unterhalten. Und dann kamen wir auch endlich mal an den Punkt, der mich so oft stört. Unbewußt stört. Denn daß das der Grund dafür ist, daß ich dann wegen irgendeiner Kleinigkeit ausraste, war mir noch nie so bewußt. Erst als H. mich fragte, was es denn ist, das ich von ihm erwarte, kam mir ganz spontan - ohne großartig darüber nachdenken zu müssen - das Wort "Anerkennung" über die Lippen. Und plötzlich war mir selbst einiges klar. Ich wusele zuhause herum. Mach' und tu'. Erledige dies und jenes. Kaufe dies und das. Überlege mir mal das eine mal das andere. Und alles was ich dafür ab und zu einmal erwarte ist ein kleines Wort der Zustimmung. Ich kann es aber dann überhaupt nicht begreifen, wenn ich das nicht bekomme. Ich fühle mich klein. Denke, daß ich nichts geleistet habe. Oder daß das, was ich geleistet habe, sowieso nicht beachtet wird. Dabei staut sich in mir dann ein solcher Frust auf, daß ich bei der nächsten Kleinigkeit (und wenn's ein Joghurt ist, der ins falsche Kühlschrankfach gestellt worden war) sofort auf 180 bin. H. begreift das dann nicht. Eigentlich verständlich.

Wir haben lange darüber geredet. Und wir haben uns danach viel besser gefühlt.
Der Punkt ist auch, daß wir beide ständig um Anerkennung kämpfen mußten. Schon als Kinder. Wir wollten schon immer alles perfekt machen um unsere Eltern zu beeindrucken. Und waren dann immer wieder enttäuscht, wenn kein Lob kam. Denn es war ja logisch, daß wir gut waren.
Wir wissen das jetzt beide. Und mit diesem Wissen können wir in Zukunft wenigstens einige unserer Konflikte verhindern.
hoppladihop - 16. Feb, 08:51

Hallo ??!!??...

... kann es sein, dass du meine Frau bist und heimlich und unbemerkt einen blog betreibst???

Aber warum schreibst du das dann erst nach einer Woche hier rein?

Kratzbürste - 16. Feb, 09:22

Wie? Hattet ihr letzte Woche auch so eine Auseinandersetzung?
hoppladihop - 16. Feb, 10:18

Ja !!! Hatten wir !!!

Und wie !!!
Hielt fast eine Woche an !!!

Naja, sie hat mit fünf Kiddies ja nicht unbedingt ein ruhiges Leben. Um mal ehrlich zu sein, ist es schon eine irre Aufgabe, die sie da stemmt. Und das macht sie ganz hevorragend. Wir sind natürlich ständig unter Strom und Zeit für uns selber haben wir momentan eigentlich gar nicht. Warum, weisst du ja.
Ich bin dann auch nicht unbedingt der Wattebällchenrüberwerftyp und so schaukelt sich das dann immer wieder mal auf.

Aber das kenn ich. Auch wenn es nicht das falsche Kühlschrankfach war. Du machst irgendwas und urplötzlich kracht eine Lawine von Vorwürfen auf dich ein und du kannst sie nicht aufhalten. Im Gegenteil, es wird immer mehr, egal wie du reagierst. Du hast einfach keine Chance.

Man(n) lernt, damit zu leben.
(Ich weiß, das ist jetzt Macho, musste aber auch mal gesagt werden)

Kratzbürste - 16. Feb, 11:02

Na aber würde dir das denn weh tun, ihr ab und zu mal zu sagen, daß das ganz großartig ist, was sie da leistet? Ich kann jetzt nur von mir ausgehen. Aber mir reicht es schon, wenn ich bemerke, daß mein Partner sieht was ich alles mache. Es muß ja kein Gewese drum gemacht werden. Nur eine kleine Anmerkung reicht oft schon. Und wenn's um die blitzende Badewanne geht. (Hey, das Bad blitzt ja richtig!)
Dann sehe ich, ah, er hat's bemerkt und weiß, daß ich's nicht umsonst gemacht hab'. Denn das ist das Schlimmste. Zu denken, daß man den ganzen Tag daheim geschuftet hat und dem Partner scheint es gar nicht aufzufallen.

Genauso hat er bei mir bemängelt, daß ich immer alles niedermache, was er so vorschlägt oder gut findet. Er denkt, daß ich auf seinen Rat gar nichts gebe. Was nicht stimmt. Aber ich zeige es ihm meistens nicht. Ich rede erst mal gegen ihn an, und überlege mir erst später ob's vielleicht doch nicht so schlecht wäre. Zugeständnisse mache ich dann aber meistens auch nicht. Daran werde ich auch arbeiten müssen.
Wenn wir beide uns da einen kleinen Ruck geben, er mich öfter mal lobt und ich meine Abwehrhaltung seinen Anregungen gegenüber ablege, könnte das schon viel harmonischer werden.

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